Physikalisches Plasma

Was ist Physikalisches Plasma?

Physikalisches Plasma wird nach fest, flüssig und gasförmig auch als der vierte Aggregatzustand bezeichnet. Es entspricht einem sehr energiehaltigem Gas. Durch die hohe Energie werden einige der eigentlich neutralen Physikalischen Plasma Teilchen ionisiert, es liegen also positiv und negativ geladene Teilchen vor.

In der Medizin werden sogenannte nicht-thermische ("kalte") Physikalische Plasmen angewandt. Durch die eingesetzte Technologie erreichen diese nur Temperaturen im Bereich unserer Körpertemperatur (maximal 40°C). Physikalisches Plasma kann also trotz des hohen Energiegehalts ohne Gefahr von Verbrennungen am Menschen eingesetzt werden.

Abbildung 1: Von festen über flüssige und gasförmige Stoffe bis hin zum Physikalischen Plasma nimmt die Beweglichkeit der Teilchen und der Energiegehalt zu.

Physikalisches Plasma in der Medizin

Der hohe Energiegehalt von Physikalischem Plasma führt zur Bildung medizinisch wirksamer Faktoren („Reaktive Sauerstoffspezies“). Solche Faktoren entstehen zum Beispiel auch in unserem Körper, wenn im Stoffwechsel Nährstoffe wie Zucker abgebaut werden oder wenn die Gewebe Energie gewinnen. Daher sind die medizinisch wirksamen Faktoren auch keine körper-fremden Substanzen (wie z.B. Medikamente), sondern können sogar bestimmte Körperreaktionen hervorrufen. Diese Eigenschaften werden für die heilenden und therapeutischen Effekte von Physikalischem Plasma genutzt.

Schon seit über zwei Jahrzehnten wird Physikalisches Plasma bei der Wundheilung eingesetzt. Ebenso können durch Physikalisches Plasma Entzündungen vermindert und Infektionen mit Bakterien und Hefen bekämpft werden. Häufig findet man bei Wunden eine Kombination aus mehreren Defekten oder Störungen, so dass Physikalisches Plasma meist an mehreren unterschiedlichen Punkten der Krankheitsursachen wirkt.

In höherer Dosierung kann Physikalisches Plasma auch kranke Zellen abtöten, so wie es auch Bakterien abtötet. Diese Einsatzmöglichkeit kommt zum Beispiel bei der Behandlung von Warzen, von gutartigen Wucherungen oder bei Krebserkrankungen zum Einsatz.

In der Zahnmedizin sind es bisher die heilungsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften, die beim Physikalischen Plasma genutzt werden. Relativ neu sind Behandlungen zur Wiederherstellung von Geweben ("Regeneration"), zum Beispiel bei Knochen- und Zahnfleischdefekten (Abbildung 2). Auch der onkologische Einsatz nimmt zu, wenn Kopf-Hals-Tumoren entfernt werden müssen.

Abbildung 2: Physikalisches Plasma wird zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Zahnfleischs eingesetzt (Parodontits).